Auf der Trauminsel La Gomera am westlichen Ende Europas beleben wir (Britta und Dirk Barthelmeß, Gaby und Achim Mantscheff, Betreiber von Moxxa Kaffee in Köln, und Klaus Langen, Inhaber von LangenKaffee, mit einer langjährigen Verbindung zu südamerikanischen Kooperativen, Röster seit nunmehr mehr als 35 Jahren) eine alte vergessene Tradition wieder:
Kaffeeanbau in La Gomera.
Bei einem unserer zahlreichen Besuche auf La Gomera, einer wunderschönen Insel der Kanaren, entstand vor etwa 3 Jahren die Idee Kaffee anzubauen, angeregt durch das einzigartige Klima auf den Kanaren, geprägt einerseits von viel Sonne und Wärme und andererseits durch die phantastischen Lorbeerwälder mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Und auf unseren vielen Streifzügen über die Insel wurde uns bewusst, dass in früheren Jahrzehnten fast jede Familie mit Landbesitz ihren eigenen Kaffee anbaute, wovon einzelne Kaffeepflanzen immer noch zeugen, und was uns in vielen Gesprächen mit Insulanern bestätigt wurde.
Wir begannen nach Ländereien zu suchen, nach geeigneten Plätzen, um möglichst gute Bedingungen für die Aufzucht der doch sehr empfindlichen kleinen Kaffeepflanzen zu finden. Bei der Recherche entdeckten wir auch, dass seit einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung der Regierung von Gran Canaria dort bereits ein Kaffeeanbauprojekt betrieben wird. Seitdem befinden wir uns im regen Austausch mit dem von der kanarischen Regierung beauftragten Kaffeeexperten.
Mit der Unterstützung von einigen gomerischen Farmern mit eigenem Land (keine Selbstverständlichkeit) begannen wir dann vor 2 Jahren sowohl in Pastrana, im Süden der Insel, als auch in Hermigua, dem Nordosten der Insel, kleine Kaffeepflanzen zu setzen, die wir von der Kooperative in Gran Canaria bezogen hatten.
Die Aufzucht der Kaffeepflanzen auf La Gomera war nicht einfach: In Hermigua ist es oft zu windig, was Kaffeepflanzen gar nicht mögen, und im Süden der Insel ist es oft zu trocken, und Wasser ist aufgrund der zunehmenden Trockenheit im Süden der Insel sowieso ein teures Gut, so dass wir auch hier zunächst mit einigen Widrigkeiten kämpfen mussten, bis wir zumindest die Minimalversorgung mit Wasser sicherstellen konnten.
In Hermigua stellte das weniger ein Problem dar, da durch die Nähe zum Nebelwald in der Regel eine schon ausreichende Feuchtigkeit vorhanden ist, ansonsten aber auch genügend Wasser in den Wassertanks steht, um die Versorgung der empfindlichen Jung-Kaffeepflanzen sicherzustellen. Der Wind zeigte sich hier aber als der viel größere Feind: In den ersten 1,5 Jahren nach Pflanzung riss es im Winter regelmäßig alle Blätter von den Pflanzen, so dass wir ziemlich mutlos wurden. Doch auch hier passierte quasi in unseren Augen ein Wunder: Je stabiler der Stamm wurde, um so mehr lernte die Pflanze, sich gegen den Wind zur Wehr zu setzen, und in diesem Herbst gelang es den Pflanzen in Hermigua erstmalig, den starken Winden zu trotzen, alle ihre Blätter zu behalten und damit auch die ersten Blüten zu bilden. Daraus entstanden mittlerweile bereits viele Kaffeekirschen und wir sind zuversichtlich, dass wir auch in Hermigua nächstes Jahr eine gute Ernte haben werden.
Mit viel Engagement von allen Seiten, von hiesigen Farmern, von Shirly, unserer Partnerin in La Gomera, und in vielen Aufenthalten und mit großer finanzieller Unterstützung unsererseits, gelang es uns die Pflanzen groß zu ziehen und auch bereits wieder viele neue Pflanzen zu setzen.
Im November 2018 konnten wir in Pastrana unsere ersten Kirschen ernten, und eine Proberöstung machen. Das Ergebnis lässt auf einen wohlschmeckenden leckeren und einzigartigen Kaffee hoffen. Abgesehen von allem anderen einen wirklich volleuropäischen Kaffee.
In diesem Jahr tragen unsere Bäume in Pastrana nun etwa 50% ihrer tatsächlichen Kapazität (eine volle Ernte wird frühestens nach 3-5 Jahren erreicht), so dass wir uns auch in diesem Jahr fröhlich an die Ernte machten. Diese zieht sich noch ca 2 Wochen hin, dann werden die Kirschen getrocknet und entpulpt, so dass wir ab Januar bei Moxxa rösten und dann im Februar die Verköstigung des ersten Gomerischen Kaffees bei Moxxa feiern können.
Mittlerweile haben wir weitere Felder in San Sebastian dazu gefunden, und weitere Anbaumöglichkeiten zwischen Bananen-Bäumen in Hermigua entdeckt, wo jetzt seit einem halben Jahr erneut kleine Pflanzen wachsen. Insgesamt sind es bereits 2.000 Kaffeepflanzen und im März 2020 kommen weitere 1000 hinzu.
Also seid gespannt, wir halten euch auf dem laufenden – Auf unseren Websites und Instagram.
Wir freuen uns!!